Rezension
In ihrem 3. Roman (vgl. "Ruhige Zeiten", BA 10/05, "Warum bist du nicht ...", BA 2/05) beschreibt die israelische Autorin die sich kreuzenden Lebenswege dreier inzwischen erwachsen gewordener Kinder von Shoah-Überlebenden, die aus einer Vergangenheit finden müssen, die nicht eigentlich die ihre ist. Amalia, inzwischen Nachrichtensprecherin des israelischen Militärs, begegnet der Vergangenheit mit Zynismus, etwa, wenn sie das "Wiegenlied" ihrer Mutter "Sei still, mein Kind, hier wachsen Gräber" als "Schlager aus dem Lager" anmoderiert. Chesi, Shoah-Historiker, will Amalia für den "Anfang von etwas Schönem" gewinnen, wobei sich das Schöne als die Idee eines Besessenen entpuppt, der Polen wieder mit Juden zu besiedeln gedenkt. Und der behinderte Gadi, als Kind von Chesi "Hinkebein" genannt und von Amalia eher geduldet, der inzwischen in Amerika in jeder Hinsicht erfolgreich geworden ist, sehnt sich zurück nach seiner leidvollen Kindheit. - Meisterhaft erzählt, tiefgründig und vielschichtig. Im hohen Maße preisverdächtig.
Personen: Doron, Lizzie
DORO
Doron, Lizzie:
¬Der¬ Anfang von etwas Schönem : Roman / Lizzie Doron. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Jüdischer Verl. im Suhrkamp-Verl., 2007. - 257 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Hatchala schel maschehu jafe
ISBN 978-3-633-54227-7 fest geb. : EUR 18.80
Zugangsnummer: 65908003093
DORO - sch. Lit.Erw