Rezension
Der Geliebte der Mutter ist Edwin, ein berühmter Dirigent und einer der reichsten Männer des Landes. Der Sohn der Mutter erzählt die traurige, hoffnungslose, verbissene und herzzerreißende Liebesgeschichte. Die Mutter, am Anfang jung, blühend schön und reich, verfällt Edwin, dem mittellosen, von der Musik besessenen Dirigenten. Sie opfert sich auf, tut alles für ihn und sein "Junges Orchester", das sich der Neuen Musik verschrieben hat. Sie wird ausgenutzt und fallen gelassen, ist am Ende bettelarm und ein psychisches Wrack. U. Widmer (zuletzt "Vor uns die Sintflut": BA 1/99) erzählt warmherzig, lässt den rasenden Schmerz seiner Figur zwar deutlich spüren, aber nie alles verschlingen. Das Buch ist ein Porträt einer an ihrer unerwiderten Liebe wahnsinnig werdenden Frau, aber auch ein Roman über die Musik des 20. Jahrhunderts und die Politik. Literatur von hohem Rang, geistvoll und unterhaltend, sehr empfohlen. (Besprechung der Erstausg., BA 11/00)
Personen: Widmer, Urs
WIDM
Widmer, Urs:
¬Der¬ Geliebte der Mutter / Urs Widmer. - München : Süddeutsche Zeitung, 2007. - 126 S. ; 21 cm. - (Süddeutsche Zeitung : Bibliothek ; 58). - Lizenz
ISBN 978-3-86615-508-4 fest geb. : EUR 5.90
WIDM - sch. Lit.Erw