Rezension
Ephraim Kishon als heiteren, satirischen Autor zu loben, hieße wohl Eulen nach Athen tragen, und so wird auch sein neuester Roman sicherlich seine Fangemeinde finden. Karl Müller heißt der neue Superheld. Er ist ein schlechter Schauspieler, der in einer mittelmäßigen Ehe lebt und mit allem gar nicht so unzufrieden ist, schließlich lebt es sich, wenn die Ehefrau ein sicheres Einkommen hat, gar nicht so schlecht. Doch eines Tages wird Müller, in einer Fernsehserie eigentlich nur per Zufall besetzt, zum Superstar. Seine Frau managt ihn, er hat auf einmal sowohl Feinde wie auch eine Geliebte und wird zu einem bemitleidenswerten Glückspilz, bis, na klar, bis er wieder den Medienolymp verlässt. Zwar geschieht dies etwas unsanft, aber der Held landet weich im kleinbürgerlichen Leben. Wie immer versteht es Kishon mit den kleinen und großen Schwächen seiner Mitmenschen literarisch liebevoll zu spielen. Da erkennt man sich auf jeder Seite irgendwo wieder und hält beim Lachen etwas erschreckt inne: So handle, denke und verurteile ich doch auch, hoffentlich hat es keiner gesehen.
Personen: Kishon, Ephraim
KISH
Kishon, Ephraim:
¬Der¬ Glückspilz : satirischer Roman / Ephraim Kishon. - München : Langen Müller, 2003. - 286 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-7844-2935-9 fest geb. : EUR 19.90
KISH - sch. Lit.Erw