Christensen, Lars Saabye
Der Halbbruder Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Erzähler und gleichzeitig Hauptperson ist Barnum Nilsen, ein kleinwüchsiger, fülliger Filmautor, und er erzählt von seiner Familie, seinem Halbbruder Fred, gezeugt am 8. Mai 1945 durch eine Vergewaltigung, seiner Mutter Vera, der Großmutter, der Urgroßmutter und seinem Vater, der ihm diesen unmöglichen Vornamen gab. Die Frauen meistern ihr tristes und schweres Leben vor, während und nach dem Krieg. Männer sind dagegen abwesend oder wenig hilfreich. Auch Fred ist die meiste Zeit, 28 Jahre lang, abwesend und lenkt damit das Leben aller Familienmitglieder in neue Bahnen. Die Figuren sind einsame Außenseiter, die ihr Leben nicht in den Griff bekommen, sie schweigen viel und lange. Christensen (zuletzt "Der falsche Tote": BA 6/02) folgt bei den Erzählungen keinem roten Faden, deutet vieles nur an und fesselt dadurch ungemein. Es entsteht ein Porträt der Nachkriegszeit durch einen Erzähler, der ein kleines bisschen an Oskar Matzerath erinnert. In Norwegen brach dieses Buch alle Verkaufsrekorde und wurde mit dem Nordischen Literaturpreis ausgezeichnet. Es ist ihm ein ähnlicher Erfolg auch hier zu gönnen.

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Personen: Christensen, Lars Saabye

Schlagwörter: Familie Frau Geschichte Vergewaltigung Norwegen belletristische Darstellung UNERWÜNSCH

CHRIS

Christensen, Lars Saabye:
¬Der¬ Halbbruder : Roman / Lars Saabye Christensen. - 1. Aufl. - München : btb, 2003. - 767 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Halvbroren . - Aus dem Norweg. übers.
ISBN 978-3-442-75108-2 fest geb. : EUR 24.90

Zugangsnummer: 65904000352
CHRIS - sch. Lit.Erw