Rezension
Schweden/Polen 2012: Opa Gunnar, Vater Danny und der 9-jährige Leo machen sich mit dem Auto auf den Weg ins polnische Kwidzyn, wo ein Vorfahr einen Schatz vergraben haben soll. So weit die Rahmenhandlung, die sich dank flapsiger Dialoge kurzweilig amüsant gestaltet. Was aber unterwegs in den Köpfen der Erwachsenen, v.a. des Ich-Erzählers Danny, vorgeht, ist alles andere als lustig. Es ist die wahre Geschichte der jüdischen Familie des schwedischen Autors während der Hitler-Zeit. Einige Angehörige überlebten den Nationalsozialismus nicht, anderen gelang die Flucht ins Ausland. Der Autor beschreibt das unermessliche Leid, dem seine Verwandten in Polen und Berlin ausgesetzt waren, und schildert auch das restriktive Verhalten der schwedischen Behörden, die keineswegs jeden Flüchtling aufnahmen. Das witzige Cover lässt eher eine leichte Roadnovel vermuten als einen akribisch genau recherchierten Tatsachenroman. Faktisch taucht der Leser jedoch in ein Wechselbad aus Heiterkeit und tiefster Betroffenheit ein (vgl. Hörbuch, ID-A 21/15). Mit Stammbaum, 2 Karten und einigen Beweisfotos. Ohne Vergleich! Empfohlen!
Personen: Wattin, Danny
Standort: SL
WATT
Wattin, Danny:
¬Der¬ Schatz des Herrn Isakowitz : Roman / Danny Wattin. - Köln : Eichborn, 2015. - 237 S. : Ill. ; 22 cm
Einheitssacht.: Herr Isakowitz skatt
ISBN 978-3-8479-0584-4 fest geb. : EUR 19.99
Zugangsnummer: 80615028869
WATT - sch. Lit.Erw