Rezension
Das ist eine Geschichte aus dem Tollhaus des Kalten Krieges. Nach dem Übertritt des Offiziers der Staatssicherheit Werner Stiller (BA 12/10) in den Westen fliehen einige Agenten des Ostnachrichtendienstes aus Angst vor Verrat Hals über Kopf in die DDR. Darunter ist Armin Raufeisen, der seine Familie unter erfundenen Vorwänden mitnimmt. Erst in der DDR erfahren seine Söhne, dass ihr Vater ein Spion war und sie im sozialistischen deutschen Staat bleiben müssten. Bei den beiden jungen Männern regt sich Widerstand. Sie wollen zurück nach Hannover. Doch das wird nach endlosen Monaten nur dem älteren Bruder gestattet. Vater, Mutter und der jüngere Sohn Thomas bleiben im Arbeiter- und Bauern-Staat und fühlen sich immer mehr von der Staatssicherheit verraten und verkauft. Schließlich versuchen sie über Ungarn zu fliehen. Als das misslingt, wird ihnen in der DDR der Prozess gemacht und sie landen im Zuchthaus Bautzen. Thomas Raufeisen schildert die Tragödie seiner Familie in diesem erschütternden Buch. Es ist die Geschichte eines zutiefst beschädigten Lebens. Es ist eine Geschichte, die betroffen macht. (2 J,S)
Personen: Raufeisen, Thomas
POL 370 RAU
Raufeisen, Thomas:
¬Der¬ Tag, an dem uns Vater erzählte, dass er ein DDR-Spion sei : eine deutsche Tragödie / Thomas Raufeisen. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2010. - 196 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-451-30345-6 fest geb. : EUR 14.95
POL 370 RAU - Sachlit. Erw