Le Callet, Blandine
Die Ballade der Lila K Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Um 2100: Eine junge Frau, die sich den Namen Lila K. gegeben hat, erzählt ihre Geschichte. Von schwarzen Männern abgeholt, mangelernährt, verwahrlost, körperlich verletzt und schwer traumatisiert, kommt sie ins Zentralheim, einen Ort der totalen Überwachung und sterilen Fürsorge. Erst als der Leiter Lila K. in die Welt der Bücher einführt, wird sie aus ihrer Lethargie geweckt. Dieses verbotene Medium, was durch Digitalisierung schon fast eliminiert wurde und sich der Kontrolle entzieht, wird der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit. Die Autorin ("Versprich mir, dass wir glücklich werden", BA 5/07) entwirft in ihrem Entwicklungsroman eine düstere Utopie - der Vergleich zu Orwells "1984" drängt sich auf - der Inhumanität einer im Überwachungs- und Regulierungswahn entarteten Gesellschaft, in der alle, die sich noch Individualität erhalten wollen, kriminalisiert werden und Zuflucht in der Asozialität suchen. Ein überzeugendes Plädoyer für das Buch und das Lesen, z.B. vergleichbar mit S. Benchetrit: "Rimbaud ..." (ID-A 5/11) und M. Roger: "Das Labyrinth der Wörter" (BA 5/10). Empfehlung, auch für Jugendliche.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Le Callet, Blandine

Schlagwörter: Frau Zukunft belletristische Darstellung Lesen TRAUMA KONTROLLE Unterernährung

LECA

Le Callet, Blandine:
¬Die¬ Ballade der Lila K : Roman / Blandine LeCallet. - Berlin : Ullstein, 2012. - 364 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬La¬ ballade de lila K . - Aus dem Franz. übers.
ISBN 978-3-550-08871-1 fest geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 65912006440
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