Rezension
Ich-Erzählerin Che will den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Mutter erfüllen. Diese möchte, dass ihre Asche in Canterbury verstreut wird. Also fliegt die 48-jährige Che von Philadelphia nach England, im Rucksack die Asche ihrer Mutter. Sie schließt sich einer kleinen Gruppe von Frauen an, die in knapp eine Woche von London aus an die Grabstätte des Heiligen Thomas Beckett pilgert. Auf der Wanderung erzählen sie sich, inspriert von den berühmten "Canterbury Tales" des Geoffrey Chaucer (1343-1400) Geschichten. Sie handeln vom Leben, der Liebe und allem, was das Menschliche berührt, sind teils traurig oder mitleiderregend, teils pikant oder rätselhaft. Che, selbst gerade vom Schicksal gebeutelt, spürt eine emotionale Verbundenheit mit ihren völlig unterschiedlichen Reisebegleiterinnen. Am Ziel weiß Che, dass sie in mehrfacher Hinsicht angekommen ist. Eine der bemerkenswerten Stärken des sehr lesenswerten Romans von K. Wright (ID-G 36/10) sind die interessant angelegten Charakterzeichnungen, in 1. Linie die der schwierigen Che. Obwohl sie die am wenigsten sympathische Figur ist, rührt gerade sie das Herz.
Personen: Wright, Kim
Standort: SL
WRIG
Wright, Kim:
¬Die¬ Canterbury Schwestern : Roman / Kim Wright ; aus dem Amerikanischen von Elfriede Peschel. - Deutsche Erstausgabe, 1. Auflage. - Berlin : Ullstein, 2016. - 377 Seiten : Illustrationen, Karte ; 19 cm. - (Ullstein Taschenbuch ; 28786)
Einheitssacht.: ¬The¬ Canterbury sisters
ISBN 978-3-548-28786-7 kt. : EUR 9.99
Zugangsnummer: 80616020984
WRIG - sch. Lit.Erw