Rezension
Der in etlichen Theater- und Schreiberberufen bewanderte Oliver Storz (zuletzt BA 11/86) erzählt eine Geschichte seiner Generation, der der 1929 Geborenen, in den letzten Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren. Er erzählt frisch, plastisch und versiert, mit leichter Überhöhung, kaum Pathos, stattdessen strahlt der Text tatsächlich aus, was man vielleicht am wenigsten erwartet: Lebensfreude. Ein einziges Mal, kurz, über Narbengewebe: "... und deshalb weißt du, da war einmal eine Wunde, die sehr geschmerzt hat, aber den Schmerz spürst du nicht mehr", denn "wer könnte das aushalten?". So reflektiert Storz zwischendurch auch Probleme des Erinnerns, schafft aber einen flüssig und genussreich lesbaren, "kleinen", "leichten", "spontanen" Text über ein paar Burschen aus dem Schwäbischen, die kaum schwäbeln. Lores roter Badeanzug bleibt glaubhafterweise besser im Gedächtnis als die Entscheidungen des Ich-Erzählers angesichts brutaler SS-"Werber" (kurz bevor ein Luftalarm ihn rettet). Aberwitziges Sich-Durchschlagen. Einer macht in der Nachkriegszeit riskante Geschäfte und wird zivil umgebracht. - Kaufen!
Personen: Storz, Oliver
STORZ
Storz, Oliver:
¬Die¬ Freibadclique : Roman / Oliver Storz. - 1. Aufl. - Berlin : List, 2011. - 247 S. ; 19 cm. - (List-Taschenbuch ; 61014). - Lizenz
ISBN 978-3-548-61014-6 kt. : EUR 8.95
STORZ - sch. Lit.Erw