Rezension
Nach der "Giftmischerin" (BA 6/09) wendet sich Bettina Szrama dem legendären Raubmörder Jaspar Hanebuth zu, der u.a. für 19 gestandene Mordtaten am 8. Februar 1653 in Hannover hingerichtet wurde. Dessen authentisches Leben bildet die Grundlage des Romans, in dem das fiktive Schicksal seiner (historischen) Konkubine Marie erzählt wird. Um in den Wirren des 30-jährigen Krieges zu überleben, schließt sich Marie mit ihrem Vater der Gefolgschaft des verwegenen Jaspar an. Obwohl sie erkennt, dass Jaspar ein grausamer Mörder und Räuber ist, wird sie, hin- und hergerissen zwischen Faszination und Abscheu, seine Geliebte. Dicht und lebensecht zeichnet die Autorin den Einfluss des grausamen Krieges auf Charaktere, Lebenseinstellungen und Handeln der Menschen nach. So erleben wir einfühlsam geschildert die Wandlung des gottesfürchtig erzogenen Bauernmädchens Marie zur Konkubine und Mittäterin eines gefürchteten Mörders oder das unberechenbare, zwiespältige Wesen Jaspar Hanebuths. Ein berührender Roman zwischen Tatsachen und Fantasie, der nachdenklich macht. Mit Nachwort und Quellenangaben. Empfohlen.
Personen: Szrama, Bettina
SZRA
Szrama, Bettina:
¬Die¬ Konkubine des Mörders : historischer Roman / Bettina Szrama. - 1. Aufl. - Meßkirch : Gmeiner, 2010. - 321 S. ; 20 cm. - (Gmeiner Original)
ISBN 978-3-8392-1040-6 kt. : EUR 12.90
SZRA - sch. Lit.Erw