Nedjma
Die Mandel
sch. Lit.Erw


Rezension

Pornografisch, gewiss. Doch diese "Geschichte der Seele und des Fleisches, in der sich Sperma und Gebet vermischen", liest sich sprachschön wie nicht von dieser Welt. Rau, hart, drastisch und doch voll anmutiger Poesie, umherschweifend und verziert, eine märchenhafte Lustsprache voller verschlungener Bilder: "Jedes Mal, wenn ich ihn bestieg, sah ich sein Herz - ein Himmelszelt, über das Kometen mit schneebedecktem Schweif zogen, in der Mitte ein drachengleicher brennender Dornbusch" ... Da ist die arabische Autorin schon zu der geworden, die dieses Buch über ihre Dorfkindheit, ihre Ehequal als früh verheiratetes Mädchen, ihr sexuelles Erwachen, ihre Frauwerdung schreiben konnte. Und über den, dessen Stelle nie mehr ein anderer einnehmen konnte ("Seit ich Driss kannte, wusste ich, dass meine Seele zwischen meinen Beinen Schutz fand und mein Geschlecht der Tempel der Erhabenheit war"). Den sie verlassen musste, als er zu weit ging, der Zauber schwand. Wie bedrückend traurig ihre ebenso verstörende wie betörende erotische Biografie endet, ihre Seele zur "Steinlandschaft" wird, kann ich nicht beschreiben. Pornografisch, gewiss. Doch diese "Geschichte der Seele und des Fleisches, in der sich Sperma und Gebet vermischen", liest sich sprachschön wie nicht von dieser Welt. Rau, hart, drastisch und doch voll anmutiger Poesie, umherschweifend und verziert, eine märchenhafte Lustsprache voller verschlungener Bilder: "Jedes Mal, wenn ich ihn bestieg, sah ich sein Herz - ein Himmelszelt, über das Kometen mit schneebedecktem Schweif zogen, in der Mitte ein drachengleicher brennender Dornbusch" ... Da ist die arabische Autorin schon zu der geworden, die dieses Buch über ihre Dorfkindheit, ihre Ehequal als früh verheiratetes Mädchen, ihr sexuelles Erwachen, ihre Frauwerdung schreiben konnte. Und über den, dessen Stelle nie mehr ein anderer einnehmen konnte ("Seit ich Driss kannte, wusste ich, dass meine Seele zwischen meinen Beinen Schutz fand und mein Geschlecht der Tempel der Erhabenheit war"). Den sie verlassen musste, als er zu weit ging, der Zauber schwand. Wie bedrückend traurig ihre ebenso verstörende wie betörende erotische Biografie endet, ihre Seele zur "Steinlandschaft" wird, kann ich nicht beschreiben.

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Personen: Nedjma

Schlagwörter: Junge Frau BELLETRIST Arzt LIEBESBEZI AELTERER M Tanger

NEDJ

Nedjma:
¬Die¬ Mandel / Nedjma. - München : Droemer, 2004. - 255 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬L'¬amande . - Aus dem Franz. übers.
ISBN 978-3-426-19699-1 fest geb. : EUR 18,00

Zugangsnummer: 80605004274
NEDJ - sch. Lit.Erw