Rezension
Wieder wendet sich Berger (zuletzt BA 11/08) mit seinem großen Kenntnisreichtum der italienischen Geschichte zu. Im Mittelpunkt seines neuen Romans steht Agostino Chigi, der päpstliche Bankier, auch il Magnifico, der Prächtige, genannt. Dieser frühkapitalistische Banker strebte nicht nur nach Besitz, sondern unterstützte auch bedeutende Künstler wie Raffael und Sebastiano del Piombo und unterhielt Beziehungen zur damaligen "Kaiserin der Kurtisanen", Imperia, einer Edelprostituierten, die mit 30 Jahren Selbstmord beging. 1511 entführte Chigi eine junge Frau aus Venedig, ließ sie in einem Kloster "erziehen", bekam mit ihr 5 Kinder und ehelichte sie schließlich. Aus diesem Umfeld, 2 Frauen, Intrigen am päpstlichen Hof, europaweiten Finanzverflechtungen, Szenen aus der Hochkultur, bezieht das Buch seine Spannung. In einem Nachwort beschreibt der Autor, wie er auf den Stoff gestoßen ist und welche Literatur er zurate gezogen hat. Breit einsetzbare, gute Unterhaltungsliteratur.
Personen: Berger, Frederik
BERG
Berger, Frederik:
¬Die¬ Schwestern der Venus : [historischer] Roman / Frederik Berger. - 1. Aufl. - Berlin : Rütten & Loening, 2010. - 464 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-352-00794-1 fest geb. : EUR 19.95
BERG - sch. Lit.Erw