Rezension
Der im Jahre 1958 geborene Autor empfing für seine Übersetzungen aus dem Englischen von Forster Wallace und Gaddis viel Lob und Auszeichnungen. Dieser, vor allem psychologisch tief unter die Haut gehende moderne Thriller ist sein Romandebüt. Hauptperson ist die sympathische, etwas wirre 24-jährige Taxifahrerin Chris. Ihr trostloses Dasein hat sie zynisch und hart gemacht: ein chaotisches Privatleben, Schwierigkeiten mit dem digitalen Kommunikationssystem der Taxizentrale und die tiefgreifenden Erfahrungen der nächtlichen Taxifahrten. Zufällig trifft sie auf die elegante, etwas ältere Gudrun und schlittert in eine faszinierende Liebesgeschichte, die zu einer festen lesbischen Beziehung auswächst. Ihr Verhältnis wird durch den psychotischen Charakter Gudruns bestimmt. Mit viel Tempo und zunehmender Spannung beschreibt Ingendaay den dramatischen Abhängigkeitsprozess, in dem Rache, Manipulation, Mordpläne und bizarre Fantasien bestimmend sind und den Leser entsetzt feststellen lassen, wie zerstörerisch als Liebe getarnte Macht sein kann! Ein niveauvoller psychologischer Thriller.
Personen: Ingendaay, Marcus
INGE
Ingendaay, Marcus:
¬Die¬ Taxifahrerin : Roman / Marcus Ingendaay. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2003. - 350 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-03218-0 fest geb. : EUR 19.90
INGE - sch. Lit.Erw