Rezension
Warum die Zwergin Mari-Barbola 7 Kleinwüchsige, die sie am Anfang des Buches ausführlich vorstellt, am Ende ihres 300-jährigen Lebens zu sich einlädt, bleibt bis zum Schluss unklar. Mari-Barbola, aus Augsburg stammend, an den Wiener Hof verkauft, kommt als Gespielin von Maria Anna von Habsburg anlässlich deren Vermählung mit Philipp IV. nach Madrid. Dort verehrt sie Velásquez, dessen Leben sie mit Hingabe schildert. Um an seine Bilder zu kommen, legt sie 1734 Feuer im Alcázar, um die Bilder bei dem Brand stehlen zu können. Mit den Gemälden reist sie durch die Welt und das Zeitgeschehen der Jahrhunderte, bis sie in Lissabon, kurz vor dem Treffen mit den 7 Zwergen, denen sie die Bilder vermacht, am Ende des 20. Jahrhunderts stirbt. Historisches ist mit Fantastischem in diesem brillant geschriebenen Roman vermischt. Es geht auch um die Größe der kleinen Menschen, von denen jeder ein besonderes Schicksal hat, und es geht um die Bedeutung der Kunst im Leben. Der faszinierende Roman des Autors (zuletzt BA 7/94) ist schon mittleren Bibliotheken zu empfehlen.
Serie / Reihe: AtV
Personen: Veilletet, Pierre
VEIL
Veilletet, Pierre:
¬Die Zwergin : Roman / Pierre Veilletet. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau-Taschenbuch-Verl., 2000. - 198 S. ; 18 cm. - (AtV ; 1463)
Einheitssacht.: Mari-Barbola
ISBN 978-3-7466-1463-2 kt. : DM 14.90 + F
Zugangsnummer: 65900023200
VEIL - sch. Lit.Erw