Rezension
Die Autorin ist gebürtige Türkin, deutsche Staatsbürgerin, Muslimin und Lehrerin an einer Förderschule in einem sozialen Brennpunkt Gelsenkirchens, an der mehr als 60 % der Schüler/-innen einen Migrationshintergrund haben. Bereits bei der Lektüre Durmaz' eigener Migrationsgeschichte gewinnt der Leser/die Leserin Einblicke in Denk-, Gefühls- und Verhaltensweisen von Menschen aus dem orientalischen Kulturkreis. Die anschließende Beschreibung unterschiedlicher Schülerschicksale vermittelt aufrüttelnde Einsichten in die immense Vielschichtigkeit der schulischen und sozialen Integrationsproblematik. Lösungen hat auch Durmaz nicht zu bieten, aber sie legt in ihrem Fazit den Finger in die eigentliche Wunde: Nicht nur die Nationalitätenfrage, sondern die Chancen und Perspektivlosigkeit der Unterschicht sind des Problems Kern. Durmaz' flüssig zu lesender autobiografischer Bericht bietet Stoff für kontroverse Reaktionen und Diskussionen. Im Internet finden sie bereits statt. Die Bildzeitung veröffentlichte Textauszüge. Mit Nachfrage ist zu rechnen. (1)
Personen: Durmaz, Betül
PÄ 645 D
Durmaz, Betül:
Döner, Machos und Migranten : mein zartbitteres Lehrerleben / Betül Durmaz. - Orig.-Ausg. - Freiburg [u.a.] : Herder, 2009. - 219 S. ; 21 cm. - (Herder Spektrum ; 3011 : Premiere)
ISBN 978-3-451-03011-6 fest geb. : EUR 12.95
PÄ 645 D - Sachlit. Erw