Rezension
Marion Gräfin Dönhoff tat, was heute unmodern geworden ist: Sie pflegte umfangreich Korrespondenzen. So hat der Verlag die Möglichkeit, immer wieder etwas von der einflussreichen, verstorbenen Journalistin und Herausgeberin der Wochenzeitung "Die Zeit" zu veröffentlichen (zuletzt "Mehr als ich Dir jemals werde erzählen können", ID 3/09). Der vorliegende Band ist abwechslungsreicher und leichter zu konsumieren, denn Dönhoffs ehemalige Sekretärin und ihr Großneffe haben diverse Briefpassagen und Aufzeichnungen ausgewählt und durch kurze Einführungen zeitlich eingeordnet. Die Texte (1926-2002) sind allesamt recht kurz. Enthalten sind z.B. Briefe an Michail Gorbatschow, Gerd Bucerius, Justus Frantz oder Björn Engholm. Interessant auch ein privater Brief an ihre Familie, den sie 1955 schrieb, als sie Adenauer bei dessen legendärer Moskau-Reise begleiten durfte. Das gelungene Layout und die z.T. kunstvollen Fotos werden Dönhoff-Fans begeistern. Eine Zeittafel rundet das Buch ab. Vgl. auch das Hörbuch (in dieser Nr.). (2)
Personen: Dönhoff, Marion
ALLG 1490 DÖN
Dönhoff, Marion:
¬Ein¬ Leben in Briefen / Marion Dönhoff. Hrsg. von Irene Brauer ... - 2. Aufl. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2009. - 302 S. : zahlr. Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-455-50118-6 fest geb. : EUR 20.00
ALLG 1490 DÖN - Sachlit. Erw