Rezension
Nach dem Tod seiner Frau zieht der 82-jährige Sheldon von New York nach Oslo zu seiner Enkelin. Noch ist er mit dem Einleben und dem Ordnen seiner Erinnerungen beschäftigt, da steht eine Frau mit ihrem kleinen Sohn vor der Tür und bittet um Hilfe. Kurz darauf wird die Frau ermordet und Sheldon flieht mit dem kleinen Jungen quer durch Norwegen, auf einem Boot, zu Fuß, mit einem Traktor, per Anhalter. Sheldon setzt alles daran, dem Jungen das Leben zu retten, hat er doch einst weder seinen Sohn noch seinen Freund vor dem Tod bewahren können. Rückblenden zu seinem Einsatz im Koreakrieg und den Erlebnissen seines Sohnes in Vietnam begleiten und leiten ihn. Das spannende und bewegende Debüt des kosmopolitischen Autors amerikanischer Herkunft ist nicht leicht einzuordnen. Humorvoll-skurril, wenn es die Reise des alten Mannes mit dem kleinen Jungen schildert; spannend wie ein Thriller, wo es um die Jagd der Killer nach dem Jungen geht, und nachdenklich-kritisch in allen Passagen um Kriege, Gut und Böse, Schuld. Entstanden noch vor den Gräueltaten des A. Breivik wird das Buch allen Bibliotheken empfohlen.
Personen: Miller, Derek B.
MILL
Miller, Derek B.:
¬Ein¬ seltsamer Ort zum Sterben : Roman / Derek B. Miller. - Dt. Erstausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Polaris, 2013. - 397 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Norwegian by night
ISBN 978-3-499-23086-8 kt. : EUR 14.99
MILL - sch. Lit.Erw