Walser, Martin
Ein springender Brunnen Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Mindestens 2 Themen sind in Walsers autobiographischem Roman kunstvoll miteinander verwoben: das nuancenreiche, lebensvolle Bild provinziellen (und mundartlichen) Alltags zwischen 1933 und 45 in einem Dorf am Bodensee (Wasserburg) und das Buchstabieren der eigenen Entwicklung zum Schriftsteller. 1933 tritt die Mutter, eine nüchterne, emotional wenig zugewandte Frau, die als Gastwirtin für das wirtschaftliche Überleben der Familie verantwortlich ist, aus Existenznöten der Partei bei, 1938 verliebt Walsers Alter ego Johann sich erstmals, in das Zirkusmädchen Anita, 1945 meldet er sich freiwillig, erlebt das Ende des Krieges und wechselt von der Poesie zur Prosa. Jeweils zu Beginn der 3 Romanteile reflektiert Walser seine Poetologie der Erinnerung als Versuch, Vergangenes so zu Papier zu bringen, wie es erlebt wurde, ohne Korrekturen aufgrund späterer Einsichten. Überzeugender Lebens- und Zeitroman, für alle Bestände empfohlen.


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Personen: Walser, Martin

Schlagwörter: Geschichte Deutschland belletristische Darstellung Identitätsfindung Schriftsteller Heranwachsender

WALS

Walser, Martin:
¬Ein springender Brunnen : Roman / Martin Walser. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1998. - 413 S.
ISBN 978-3-518-41010-3 fest geb. : 49,80 + F

Zugangsnummer: 65999031804
WALS - sch. Lit.Erw