Rezension
Merle ist anders als die anderen Kinder: lang, hässlich, rothaarig und immer voller Angst, von den anderen wieder einmal herumgeschubst zu werden. Auch ihr Zuhause ist ungewöhnlich: Vater Butz ist ein Frauenheld, Opilein Hinnerk kümmert sich um die Enkelin, die Mutter war verunglückt. Bis sich Merle endlich einmal gegen ihre Peiniger wehrt, hat sie nur ihre Freundin Angelika. So beißt sie sich durchs Leben, um als Erwachsene genau das zu verfolgen, was sie sich gewünscht hat. Zudem ist aus dem hässlichen Entlein ein faszinierender Feuervogel geworden, der als Geschäftsfrau erfolgreich ein Restaurant betreibt. Bis sie allerdings endlich einen Menschen trifft, der ihr klar macht, dass sie durchaus liebenswert ist, dauert es noch. Dies ist ein moderner Entwicklungsroman und trotz des Mitleidens mit der getriezten Heldin in Schule und vertrackten häuslichen Verhältnissen tröstlich wie unterhaltsam zu lesen. Die Autorin ist für ihre positive Botschaften bekannt (zuletzt "Die Lavendelfrau": BA 3/02) und hebt sich wohltuend gegen Pilcher, Danella und deren schreibenden Schwestern ab. Überall möglich.
Personen: Seifert, Dagmar
SEIF
Seifert, Dagmar:
Feuervogel : Roman / Dagmar Seifert. - München : Langen Müller, 2002. - 474 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7844-2879-6 fest geb. : EUR 19.90
SEIF - sch. Lit.Erw