Rezension
Berlin, April 1945: Joachim Lassehn ist von der Ostfront desertiert und kann auf der Suche nach seiner Frau und einem Versteck in der Kneipe von Oskar Klose untertauchen, die als konspirativer Treffpunkt für Widerständler aller Art dient. Während von Osten die russische Armee näher rückt und von Westen alliierte Bomber die Stadt angreifen, sorgen Misstrauen, Verrat, Sabotageakte, irrwitzige Durchhalteparolen und patriotische Verblendung für weiteres Chaos. Der erschütternde Antikriegsroman schildert aus wechselnder Perspektive das Schicksal einer kleinen Gruppe zufällig zusammentreffender Deserteure und Widerstandskämpfer. Hautnah - in Gegenwartsform - und dokumentarisch mit Zeitungsausschnitten und Radiomeldungen unterlegt, fängt er im zerbombten Berlin die letzten 20 Tage vor der Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai 1945 ein. Erstmals 1947 erschienen, geht der bewegende Roman des Journalisten und Essayisten Rein (1906-1991) trotz einiger dramaturgischer Schwächen unter die Haut und empfiehlt sich als literarischer Aufschrei gegen den Krieg für alle Bibliotheken. Breite Empfehlung.
Personen: Rein, Heinz
Standort: SL
REIN
Rein, Heinz:
Finale Berlin : Roman / Heinz Rein. - Frankfurt am Main : Schöffling, 2015. - 758 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-89561-483-5 fest geb. : EUR 24.95
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