Rezension
England, 1922: Der Krieg hat die Männer der Familie Wray das Leben gekostet. Zu allem Überfluss sind auch noch Schulden da. Hausangestellte haben sie schon lange nicht mehr, sämtliche Arbeiten werden von Frances erledigt. Um ihre finanzielle Lage zu verbessern, vermieten die 28-jährige Frances und ihre Mutter Emily Teile ihrer Londoner Stadtvilla an das junge Ehepaar Leonard und Lilian Barber. Emily Wray ist sehr in alten Strukturen verhaftet und kann sich kaum an die veränderte Gesellschaft gewöhnen. Die lesbische Frances hingegen war schon immer unkonventionell und kommt gut zurecht mit den neuen Verhältnissen. Zwischen Lilian und Frances entwickelt sich eine Freundschaft, die zur Affäre wird. Aus Leonards anfänglichem Misstrauen wird tiefer Hass, der in einer Tragödie endet. Sarah Waters (vgl. ID-A 18/11) hat eine "wunderbar ausgeleuchtete Liebesgeschichte und zugleich einen ... düsteren psychologischen Spannungsroman" (Washington Post) geschrieben. Genauso ist es. Exakt recherchiert und dicht geschrieben - also für Leser, die etwas Zeit mitbringen beim Lesen. Für die aber absolut empfohlen!
Personen: Waters, Sarah
Standort: SL
WATE
Waters, Sarah:
Fremde Gäste : Roman / Sarah Waters ; aus dem Englischen von Ute Leibmann. - Köln : Lübbe. - 686 Seiten ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ paying guests
ISBN 978-3-7857-2565-8 fest geb. : EUR 22.00
WATE - sch. Lit.Erw