Rezension
Die Reporterin Maria Grappa soll über die Schließung des Bierstädter Straßenstrichs berichteten. Vor Ort bemerkt sie einen kleinen Jungen der in einem Hinterhof verschwindet. Verwundert folgt Grappa ihm und findet statt des Jungen eine brutal ermordete junge Frau. Die Tote, eine Roma, kam wie die meisten Bierstädter Prostituierten aus Plovdiv in Bulgarien. Grappa beginnt zu ermitteln und stößt, neben weiteren toten Frauen, auf einen Abgrund menschlicher Verderbnis der sie erschaudern lässt. Gabriella Wollenhaupt lässt Maria Grappa in ihrem 22. Fall (zuletzt "Grappa und die Seelenfänger", ID-A 26/11) zu großer Form auflaufen. Sie hat einen sehr spannenden, unterhaltsamen und kritischen Krimi geschrieben, der sich trotz des Themas nie in blutrünstigen, voyeuristischen Details verliert. Zum Glück kommt auch das Private nicht zu kurz, insbesondere die Ankündigung von Frau Schmitz in Rente zu gehen und keine Mandelhörnchen mehr zu backen, macht Grappa zu schaffen. Insgesamt ein sehr gelungener, starker Band der Serie, der schon kleineren Bibliotheken empfohlen wird.
Personen: Wollenhaupt, Gabriella
WOLL
Wollenhaupt, Gabriella:
Grappa lässt die Puppen tanzen : Kriminalroman / Gabriella Wollenhaupt. - Dortmund : Grafit, 2012. - 223 S. ; 19 cm. - (Grafit ; 395)
ISBN 978-3-89425-395-0 kt. : EUR 8.99
WOLL - sch. Lit.Erw