Rezension
Wie D. Kujacinski (in dieser Nr.) hat auch die Journalistin Clough eine Biografie Hannelore Kohls geschrieben (zuletzt "Helmut Kohl", BA 6/98). Anders als ihre Kollegin konnte sie nicht mit der Unterstützung der Familie Kohl rechnen, im Gegenteil, mögliche Gesprächsparnter wurden gebeten, ihr keine Auskünfte zu geben. Nicht alle hielten sich an diese Bitte und Clough ließ sich nicht abschrecken. Der Untertitel ihres Buches deutet ihre Arbeitshypothese an. Sie ging davon aus, dass die private Frau Kohl sich von der in der Öffentlichkeit auftretenden Frau unterscheiden müsse. Im Lauf ihrer Recherchen hat sie diese These revidiert. Sie stellt fest, dass die disziplinierte, freundliche und kompetente Frau keine Maske trug, sondern ihr Leben gradlinig führte. Man spürt den wachsenden Respekt vor ihrer Lebensleistung. So würdigt Clough ihr soziales Engagement für Hirngeschädigte viel ausführlicher als Kujacinski. Dieses Buch ist griffiger formuliert, nimmt Bezug auf die Lebenssituationen von Frauen der Nachkriegszeit und ist von großem Respekt geprägt. (1)
Personen: Clough, Patricia
GESCH 447 KOH
Clough, Patricia:
Hannelore Kohl : zwei Leben / Patricia Clough. - Stuttgart [u.a.] : Dt. Verl.-Anst., 2002. - 221 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-421-05615-3 fest geb. : EUR 19.90
GESCH 447 KOH - Sachlit. Erw