Rezension
Im April 1940 wird Dänemark ohne bemerkenswerten Widerstand von den Deutschen besetzt. Spöttisch nennen die Briten die Dänen "Hitlers Kanarienvogel", da sie wie dieser in ihrem Käfig sitzen und handlungsunfähig sind. Tatsache aber ist, dass es den Nazis während der Besatzungszeit nicht gelingt, die jüdischen Dänen wie in den anderen Ländern zu isolieren und dann zu deportieren, da die Dänen eine beispiellose Solidarität mit den verfolgten Mitbürgern zeigen. Um diese historischen Fakten geht es in der Ich-Geschichte, die ein 10-Jähriger erzählt. Bamses Eltern verfolgen zunächst die Strategie des Abwartens, während ihr älterer Sohn in den Widerstand geht. Bamse und sein jüdischer Freund Anton übernehmen kleine Aufträge für den Bruder. Als deutlich wird, dass Deportationen bevorstehen, schließen sich die Eltern der Fluchthilfe an. Auf unkonventionelle Weise gelingt es der Familie, eine Gruppe von Flüchtlingen zu verstecken. Die verschiedenen Personen werden differenziert geschildert und trotz der Schwere des Themas wird mit Leichtigkeit und Humor erzählt. Ein zu empfehlendes Buch über Zivilcourage.
Personen: Toksvig, Sandi
TOK
Toksvig, Sandi:
Hitlers Kanarienvogel : [eine fast wahre Geschichte] / Sandi Toksvig. - [Nachaufl.]. - Köln : Boje, 2007. - 255 S. : Ill. ; 23 cm
Einheitssacht.: Hitler's canary
ISBN 978-3-414-82029-7 fest geb. : EUR 12.90
Zugangsnummer: 80608021948
TOK - SLK0 - SLK3