Rezension
In einem Internetforum lernt Anja Julian kennen, der gerade erfahren hat, dass er Halbjude ist. Anja, die selber russisch-jüdischer Herkunft ist, begleitet ihn nicht nur in die Synagoge, sondern erklärt sich sogar bereit, mit ihm nach Israel zu reisen. "Ganz zufällig" fährt auch Anjas liebenswert-chaotische Familie, bestehend aus Eltern, Bruder und der 90-jährigen Großmutter, zur selben Zeit dorthin, da eine entfernte Verwandte heiratet. In Israel muss sich Anja, die sich, wenn überhaupt, eher als Deutsche denn als Russin oder Jüdin fühlt, mit ihrer Identität auseinandersetzen. Zudem gerät ihre Gefühlswelt durcheinander, als Julian, den sie bisher eher unattraktiv fand, sich in eine orthodoxe Jüdin verliebt. Und ihre nicht gerade zurückhaltenden Eltern fangen an, sie auf ihre eigenen Pläne für eine Zukunft mit Ehemann und Kindern anzusprechen. Mit leichter Hand und einer gekonnten Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit erzählt die 1981 geborene Lena Gorelik, die selber als Kind aus St. Petersburg nach Deutschland kam (BA 1/05), ihre Geschichte. Ein Lesevergnügen, das besondere Beachtung verdient.
Personen: Gorelik, Lena
GORE
Gorelik, Lena:
Hochzeit in Jerusalem : Roman / Lena Gorelik. - München : SchirmerGraf, 2007. - 254 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-86555-037-8 fest geb. : EUR 18.80
GORE - sch. Lit.Erw