Rezension
Der Bilderbuchheld ist ein kleiner Teddybär. Sein Freund ist der große Wolf, der gern mit dem Bären schmust, ihn kitzelt, auf dem Rücken reiten läßt. Aber manchmal will der große Wolf komische Spiele spielen. Der kleine Bär will das nicht, sie tun ihm weh, er hat Angst. Aber er darf nichts verraten. Immer mehr fürchtet er sich vor dem Wolf. Endlich wagt er, das Geheimnis preiszugeben. Das Thema des Bilderbuches wird auf eine ganz einfache Ebene, die schon von kleinsten Kindern nachempfunden werden kann, herabgeholt. Die schlichten doppelseitigen, ganz ausgemalten Wachskreidebilder verzichten auf Kulisse und Details, zeigen nur Bär und Wolf. Die Farben des Hintergrundes kennzeichnen Stimmung. Das Buch (mit einem Wort an Eltern und Erzieher) will nicht ängstigen, sondern informieren, Gesprächsbasis und Hilfe bieten. Es zeigt, daß Täter oft "Vertraute", sogar "Freunde" sind. Es ermutigt, ein beängstigendes Geheimnis zu verraten. Nichts Schlimmes passiert danach, sondern Hilfe wird möglich. Ein sehr klares Buch - für den gezielten, mit Gespräch verbundenen Einsatz.
Personen: Wabbes, Marie
Bilderbuch
Wabbes, Marie:
Ich dachte, du bist mein Freund : Kinder vor sexuellem Mißbrauch schützen / Marie Wabbes. - 2. Aufl. - Gießen [u.a.] : Brunnen-Verl., 1999. - [16] Bl. : überw. Ill. (farb.)
Einheitssacht.: Petit doux
ISBN 978-3-7655-6526-7 kt. : 15,00 + f
BILDERBUCH - SLK0 - SLK3