Rezension
"Man erlebt nur selten seinen eigenen Tod mit", schreibt die libanesische Starjournalistin Chidiac. Sie musste ihn erleben bei einem Bombenattentat im Jahr 2005. Dass sie den mutmaßlich von Syrien gesteuerten Anschlag überlebt hat, ist ein Wunder. Ihr Preis indes war hoch. Es sind Sätze wie diese, die einem beim Lesen die Kehle zuschnüren: "Durch den Schmerz ist mir nicht bewusst, dass ich mein linkes Bein und meinen linken Fuß unter dem Vordersitz des Wagens zurücklasse." Auch ein Arm und ein Trommelfell sind unrettbar verloren. Chidiac geht durch die Hölle, was sie sprachgewaltig darzustellen weiß. Als sie das Mitleid ihrer Angehörigen - nicht ihr eigenes - nicht mehr ertragen kann, beschließt sie, nach vorne zu blicken. Nach einem Jahr, 26 Operationen und einer langen Rehabilitation in Frankreich kehrt sie ins Fernsehen zurück, wo sie einst mit einer Talkshow und als Moderatorin der Hauptnachrichten zu Ruhm gelangt war. Dieser Mut bringt ihr Preise ein, unter anderem einen der UNESCO für Pressefreiheit. Die Attentäter sind flüchtig, die Autorin muss mit Personenschutz leben. Ein packendes Buch. (1)
Personen: Chidiac, May
ALLG 1490 CHI
Chidiac, May:
Ich werde nicht schweigen : die TV-Journalistin war Opfer eines Bombenattentats. Doch sie kämpft weiter für die Freiheit im Liba / May Chidiac mit Amal Moghaizel. - 1. Aufl. - München : Blanvalet, 2008. - 255 S. : Kt. ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬Le¬ ciel m'attendra
ISBN 978-3-7645-0280-5 fest geb. : EUR 16.95
ALLG 1490 CHI - Sachlit. Erw