Rezension
Mutter und Tochter, 2 Schicksale, die sich auf erschreckende Weise gleichen und abwechselnd, teils in Rückblenden erzählt werden. Die Teile fügen sich nach und nach zusammen. Die Mutter, ein Lebensbornkind im 2. Weltkrieg, erlebt die Hölle auf Erden: Brutalität, Gefühlskälte, soziale Isolation, körperliche Schwerstarbeit. Sie ist später Pflegekind in verschiedenen Familien. Ihre Geschichte endet 1954 mit der Flucht aus Stralsund in den Westen. Ihre Tochter Lisa muss in Heimen aufwachsen, erlebt Ähnliches wie die Mutter, wird ängstlich und aufsässig, ohne Vertrauen in irgendjemanden. Viel später wird sie sich im Gegensatz zur Mutter der Vergangenheit stellen und versuchen, ihre Biografie zu rekonstruieren und zu verstehen. B. Bauer ("Holy Mood": BA 1/99) hat einen erschütternden Roman um ein noch viel zu unbekanntes Kapitel des Nationalsozialismus geschrieben. Ein Buch, das sich mit viel Feingefühl mit einer der düstersten Zeiten der jüngsten Geschichte auseinandersetzt. Sehr empfohlen!
Personen: Bauer, Birgit
BAUE
Bauer, Birgit:
Im Federhaus der Zeit : Roman / Birgit Bauer. - München : Dt. Verl.-Anst., 2003. - 383 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-421-05699-3 fest geb. : EUR 22.90
BAUE - sch. Lit.Erw