Rezension
Dietrich, 1944 geboren, wächst mit seiner Mutter und einem Bruder an der Nordseeküste auf. Er ist alles andere als ein schulischer Überflieger, nie der Beste, eher ein verträumter Loser und enthusiastischer Musik- und Filmfan. Die 1950er- bis 1970er-Jahre erlebt er mit offenen Augen und Ohren und bleibt trotz Niederlagen und Ziellosigkeit aufgeschlossen für alles Neue. Horns "Lebensroman" ist eigentlich eine Autobiografie, in der der pensionierte Hauptschullehrer, Maler und Fotograf seine Vita aus Hunderten kleiner Ereignisse, Erinnerungen und Anekdoten zu einem unterhaltsamen Ganzen zusammenfügt. Die Sprache ist sehr einfach, holzschnittartig, lakonisch-frech, aber auf gewinnende Art direkt zugänglich und trotz ihrer trivialen Diktion von feiner Ironie und zeitkritischen Untertönen geprägt. Vor allem Leser der Generation 55plus werden sich wiederfinden, wenn sie im schmalen Erzählband die Erlebnisse eines schlichten Durchschnittsmenschen wie im Zeitraffer an sich vorbeiziehen lassen und zugeben müssen: Ja, genauso war's. Durchaus ein kleiner Geheimtipp, der eine größere Verbreitung lohnt. Empfehlung!
Personen: Horn, Dietrich von
ALLG 235 HOR
Horn, Dietrich ¬von¬:
Immer is' was : Roman / Dietrich von Horn. - Dt. Erstausg. - Lindlar : Schroer, 2013. - 155 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-95445-012-1 fest geb. : EUR 16.99
ALLG 235 HOR - Sachlit. Erw