Rezension
Ulrike Reimer, Ende 50, hat schon lange vor jeder Wellness-Phase die Badewanne als ihr liebstes Rückzugsdomizil entdeckt. Daher nimmt sie zunächst die missliche Lage, durch ein herabgestürztes Bücherregal in ihrer Badewanne eingeklemmt zu sein, auch gelassen hin. Eine halbe Tafel Schokolade und genügend heißes Wasser sollen sie über die Nacht bringen. Denn morgens erwartet sie ihre Putzfrau, die sie aus der Wanne befreien kann. In Rückblenden erinnert sie sich an ihr bewegtes Leben als Studentin und Journalistin, ihre Männerbeziehungen, die Ehe mit ihrem verstorbenen Mann, die späte leidenschaftliche Beziehung zu einem sexuell frustrierten Ehemann. Doch am Morgen hört sie auf ihrem Anrufbeantworter, dass ihre Zugehfrau krank ist und nicht kommen kann ... Nach "Am Ende" (BA 7/94) legt die Sozialwissenschaftlerin ("Der Altersangstkomplex": BA 12/05) wieder einen Roman vor, der leichtfüßig, ironisch und zeitkritisch das Leben einer emanzipierten, aber auch Nähe suchenden Frau beschreibt, in der sich viele der Generation "55+" wiederfinden werden. Ab mittleren Bibliotheken.
Personen: Schenk, Herrad
SCHENK
Schenk, Herrad:
In der Badewanne : Roman / Herrad Schenk. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2007. - 190 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-03776-0 fest geb. : EUR 17.90
SCHENK - sch. Lit.Erw