Keun, Irmgard
Kind aller Länder Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Das Romanwerk der erst Ende der 1970er-Jahre wiederentdeckten Schriftstellerin Irmgard Keun (1905-1982) wird inzwischen in den Literaturgeschichten ausführlich gewürdigt, ist aber immer noch nicht beim breiten Lesepublikum angekommen. "Kind aller Länder" (1938) ist vielleicht nicht ihr bedeutendster, aber ein überaus anrührender und lesenswerter Roman über die Lebenssituation im Exil. Der Leser lernt die persönlichen Gefährdungen und die ständigen Geldnöte der Emigranten, aber auch die Melancholie der Heimatlosigkeit am Beispiel eines prominenten, im Exil aber verarmten Schriftstellers und seiner kleinen Familie kennen. Der konsequent und sehr anschaulich aus der Perspektive der 10-jährigen Tochter des Schrifttellers erzählte Roman überzeugt vor allem in Darstellung des täglichen Überlebenskampfes im Exil und in dem eindringlichen und liebevollen Porträt des Vaters, hinter dem als historisches Vorbild Joseph Roth, der damalige Lebensgefährte Irmgard Keuns, steht. Wo Volker Weidermanns Exil-Porträt "Ostende" (ID-A 11/14) breites Interesse fand, sollte auch Keuns Exilroman angeboten werden.


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Personen: Keun, Irmgard

Standort: SL

Schlagwörter: Tochter belletristische Darstellung Literatur Schriftsteller Nationalsozialismus Auswanderung MIGRATION

KEUN

Keun, Irmgard:
Kind aller Länder : Roman. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2016. - 221 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-462-04897-1 fest geb. : EUR 17.99

Zugangsnummer: 80616014743
KEUN - sch. Lit.Erw