Rezension
Ost-Berlin, 1972: Der 29-jährige Lenz sitzt wegen "ungesetzlichen Grenzübertritts" und "Aufnahme staatsfeindlicher Verbindungen" im Untersuchungsgefängnis ein. Während der quälenden Einzelhaft reflektiert Lenz sein bisheriges Leben, das stark von den politischen Entwicklungen im Nachkriegsdeutschland beeinflusst wurde. In den Verhören durch einen Stasi-Offizier, der den "Republikflüchtling" zunächst durch Einschüchterung, Versprechungen von Vergünstigungen und schließlich durch lange Diskussionen wieder auf die Linie des Arbeiter- und Bauernstaates einschwören will, werden die unterschiedlichen Weltanschauungen der beiden jungen Männer gegenübergestellt. Der Leutnant predigt sozialistische Ideale, Lenz, desillusioniert von der Wirklichkeit, sucht die Freiheit und einen Neuanfang im - das ist ihm bewusst - keinesfalls goldenen Westen. Lenz lässt sich nicht korrumpieren, er wird verurteilt und später mit Familie im Auftrag der Bundesregierung freigekauft. - Ein authentisches, sehr beeindruckendes Zeitzeugnis, über eine Jugend in der DDR. Nachdrücklich empfohlen für Jugendliche ab ca. 14 und für Erwachsene. Nachdrücklich empfohlen für Jugendliche ab ca. 14 und für Ewachsene.
Personen: Kordon, Klaus
KORD
Kordon, Klaus:
Krokodil im Nacken : Roman / Klaus Kordon. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 2002. - 795 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-407-80893-6 fest geb. : EUR 19.90
KORD - Jugendroman