Rezension
Die Madrider Autorin, 1955 geboren, gewann in Spanien mehrere Preise für Kurzgeschichten. Dem deutschsprachigen Lesepublikum stellte sie sich mit dem Taschenbuch "Sommer mit Elena" vor (BA 5/01). Hier gefällt ihr Stil noch besser, sie erzählt mit Leichtigkeit und trifft den typischen, manchmal rotzigen Ton, wie ihn junge Erwachsene haben. Fran, der etwa 20-jährige Icherzähler, hat seine Kindheit und Jugend in einer Vorstadtsiedlung nahe Madrid verbracht. Nun jobbt er dort in einer Videothek. Seine Mutter denkt, sie hat ihre Jugend verpasst und beginnt eine Affäre mit dem Fitnesslehrer. Der Vater verlässt die Familie wegen einer Jüngeren. Frans Jugendliebe Tania heiratet einen reichen 20 Jahre älteren Mann und Tanias Bruder, der Frans bester Freund ist, verschwindet spurlos. So wird Fran erwachsen, ohne seine Illusionen zu verlieren, er ist nämlich Romantiker, wie ihm alle wichtigen Menschen in seinem Leben versichern. Der Schluss des Romans ist wie im Märchen, aber trotzdem glaubhaft: von seinen Nachbarn, den er gerettet hat, erbt Fran ein Vermögen. Großes Lesevergnügen! Breit empfohlen.
Personen: Sánchez, Clara
SANC
Sánchez, Clara:
Letzte Notizen aus dem Paradies : Roman / Clara Sánchez. - 1. Aufl. - München [u.a.] : Scherz, 2001. - 252 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Últimas noticias del paraíso
ISBN 978-3-502-10641-8 fest geb. : DM 40,09, EUR 20.50
Zugangsnummer: 65902003658
SANC - sch. Lit.Erw