Rezension
Ein Mord in der vornehmen Münchner Residenzstraße ist passiert. Der junge, durch riskante Börsenspekulationen in einer finanziellen Katastrophe steckende Lichtenberga wird verdächtigt, seine ihm verhasste, reiche Schwiegermutter erschossen haben. Das Verhör entwickelt sich bei zunehmender Spannung zu einer bösen Abrechnung, zu einem hellsichtigen Psychotrip durch sein durch Geld verkorkstes Leben. Lichtenberg beginnt bei seiner Geburt, erzählt von seiner Heirat in die wohlhabende Familie und der lebensbedrohenden Unterdrückung durch die Schwiegermutter, von der Flucht ins verhasste Jurastudium, von seinem hohlen Luxusleben und der großen Finanzpleite. Ist er der Mörder oder nicht? Der Stil der indirekten Rede erinnert an den bösen Witz von Thomas Bernhard. Sehr gute Unterhaltung mit Tiefgang für Yuppies, Juristen und selbst-kritische Karrieristen (zum Autor s. zuletzt BA 6/95). Empfehlenswert.
Personen: Oswald, Georg M.
OSWA
Oswald, Georg M.:
Lichtenbergs Fall : Roman / Georg M. Oswald. - 1. Aufl. - München : Knaus, 1997. - 206 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-8135-2750-6 fest geb. : 36,80 + F
OSWA - sch. Lit.Erw