Rezension
Die an einem Pariser Nationalen Forschungszentrum arbeitende und lehrende Historikerin (Jahrgang 1948) ist Spezialistin für Geschichte der Juden im 20. Jahrhundert, Genozide und Thematisierung der Erinnerung im Umgang mit der jüngeren Vergangenheit. Ihre 13-jährige Tochter entdeckt eines Tages die eintätowierte Nummer auf dem Arm einer Freundin der Mutter, beginnt zu fragen: Mama, was ist Auschwitz? (Der Titel knüpft an den des Buches von BenJelloun, BA 6/99, an.) Die Fragen der Tochter und die ganz sachlichen Antworten der Mutter sind der überaus geglückte Versuch, Jugendlichen der dritten Generation das zentrale Geschehen in Europas Geschichte dieses Jahrhunderts als Teil auch ihrer eigenen individuellen Geschichte begreifbar zu machen (die Großeltern kannte die Tochter noch, von drei in Auschwitz umgebrachten Urgroßeltern wusste sie weder Ort noch Zeit des Todes). In Prägnanz der Sachaussage und Diktion ohne Vergleich. - Für alle (Schul-)Bibliotheken. Auch für Erwachsene.
Personen: Wieviorka, Annette
GESCH 431 W
Wieviorka, Annette:
Mama, was ist Auschwitz? / Annette Wieviorka. - 2. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2000. - 96 S. : zahlr. Ill. (farb.) ; 22 cm
Einheitssacht.: Auschwitz expliqué a ma fille
ISBN 978-3-89834-009-0 fest geb. : DM 29.90 + F
Zugangsnummer: 80607006450
GESCH 431 W - Jugendsachbuch