Rezension
Erneut nutzte Ditfurth (wie schon zuletzt BA 11/01) die Brisanz politischer Vorgänge zur Konstruktion eines aufregenden Handlungsgefüges - diesmal eines regelrechten Krimis mit handfester Action, auch (hier verhaltenem) Sex. Die rasante Jagd des Buchenwald-Historikers Stachelmann nach den Tätern einer ganzen Mordserie - teils als Kontrastprogramm zur Spurensuche der Hamburger Kripo - wurde geschickt gespickt mit atemberaubenden Thrillerlementen. Politischer Hintergrund ist die Aneignung jüdischen Eigentums durch Beamte und Gestapo-Leute während der NS-Zeit und das Biedermann-Gehabe einstiger Profiteure in der frühen und jetzigen Bundesrepublik. Gezeigt wird: "Vor dem Mord stand die Ausplünderung." Ditfurth macht zum erzählerischen Ereignis, wovon in Dokumentationen (wie vor allem: Betrifft: "Aktion 3", BA 6/99, A. Bruns-Wüstefeld, BA 11/97) schon zu lesen war. Das wird sehr unterschiedliche (bereits junge) Lesergruppen ansprechen, auch übliche Krimi-Konsumenten. Ein erfreulicher Zuwachs.
Personen: Ditfurth, Christian von
DITF
Ditfurth, Christian ¬von¬:
Mann ohne Makel : Stachelmanns erster Fall / Christian v. Ditfurth. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2002. - 378 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-03126-3 fest geb. : EUR 19.90
DITF - sch. Lit.Erw