Kinder, Hermann
Mein Melaten der Methusalem-Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Spätestens seit Frank Schirrmachers "Methusalem-Komplott" (BA 5/04) ist das Altern zu einem der großen Themen der Literatur geworden, auch der erzählenden Literatur (z.B. mit M. Walsers "Angstblüte": BA 9/06). Auch der in Konstanz lebende Hermann Kinder (zuletzt "Himmelhohes Krähengeschrei": BA 8/01) hat nun seinen Roman über das Altern vorgelegt. In seinem Mittelpunkt steht ein blasser, ängstlicher und von Hypochrondrien geplagter Beamter an der Grenze zur Pensionierung, dem kaum ein Missgeschick, ein Leiden oder eine Peinlichkeit erspart bleiben, die den Mann im Alter in einer auf Dynamik und Jugendlichkeit fixierten Gesellschaft zwangsläufig erwartet. Wofür W. Genazino (zuletzt "Mittelmäßiges Heimweh": BA 4/07) so geschätzt wird: Die Fähigkeit zur komischen Überzeichnung menschlicher Alltagssorgen und -nöte, das kann Kinder mindestens genauso gut, in für ihn typischer satirischer Zuspitzung und mit galligem Humor. Der komisch-traurigen Alterselegie ist daher ein größerer Publikumserfolg zu wünschen als er den früheren Büchern des Autors zuteilwurde.


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Personen: Kinder, Hermann

Schlagwörter: Mann belletristische Darstellung Altern

KIND

Kinder, Hermann:
Mein Melaten : der Methusalem-Roman / Hermann Kinder. - Erstausg., 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Haffmans bei Zweitausendeins, 2006. - 239 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-86150-576-1 fest geb. : EUR 12.90

Zugangsnummer: 65907023277
KIND - sch. Lit.Erw