Rezension
Hamburg 1955: Moni kommt in die Oberschule, findet neue Freunde, verliert alte, bekommt gesellschaftliche Schranken zu spüren; Monis Vater ist vermisst, doch die Mutter verliebt sich, möchte wieder heiraten. Die Großmutter aber, bei der Mutter und Tochter in bescheidenen Verhältnissen leben, will an den Tod ihres Sohnes nicht glauben. - Monis Jahr, in dem tiefe Konflikte sich versöhnlich lösen, spiegelt authentisch bis ins Detail 50er-Jahre-Kindheit. Der Alltag normalisiert sich, doch unterschwellig sind die Kriegsfolgen noch überall spürbar: Ehen sind zerbrochen, Väter fehlen, kehren, zerrüttet nach langer Gefangenschaft und den Familien entfremdet, heim; Flüchtlinge wohnen in Nissenhütten, kämpfen um Integration. ...Beobachtet aus der Perspektive des sensiblen Kindes, zeichnen sich zwiespältige Gefühle und Sehnsüchte ab, lassen sich menschliche, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge mehr ahnen als verstehen. Sprachliches I-Tüpfelchen: die plattdeutsche Rede der Großmutter. Wie D. Chidolues "Zuckerbrot und Maggisuppe" (BA 10/02): für Kinder von heute und damals empfohlen! Auch zum Gespräch. (Besprechung der Erstausgabe, BA 11/03)
Serie / Reihe: dtv
Personen: Boie, Kirsten
BOIE
Boie, Kirsten:
Monis Jahr : Roman / Kirsten Boie. - Ungekürzte Ausg., 2. Aufl. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2009. - 390 S. ; 20 cm. - (Dtv ; 25298 : Großdruck). - Lizenz
ISBN 978-3-423-25298-0 kt. : EUR 9.95
BOIE - sch. Lit.Erw