Rezension
Ende der 1970er-Jahre erfährt der Gelegenheitsarbeiter Frank Cassidy, der seit dem Tod seiner Eltern in seiner Kindheit unter Gedächtnisverlust und Nervenzusammenbrüchen leidet, vom Tod seines Onkels Ward, auf dessen Farm er zwar aufgewachsen ist, der ihn jedoch nie gut behandelt hat. Mittellos und ohne sich ganz über seine Beweggründe im Klaren zu sein - wegen der Aufklärung der Vergangenheit, der Aussöhnung mit seinen Verwandten und einem neuen Anfang für seine Familie oder wegen des Erbes - macht Frank sich zusammen mit seiner Frau, deren 1. Mann zum Tode verurteilt im Gefängnis sitzt, seinem kleinen Sohn und seinem Stiefsohn auf die Reise nach Michigan, wo der leibliche Sohn Wards unter Mordverdacht steht. Ein weiterer spannender, tiefgründiger, doch unsentimentaler Roman des Autors (zuletzt BA 2/09) mit einem Protagonisten, der trotz schwerer Kindheit, beeinträchtigenden Lebensumständen, Selbstzweifeln und Krankheit die Hoffnung nicht aufgibt, und der die Frage aufwirft, inwiefern eine Gesellschaft das Recht hat, unwiderruflich juristisch und moralisch zu verurteilen. Sehr zu empfehlen.
Personen: Collins, Michael
COLL
Collins, Michael:
Nicht totzukriegen : Roman / Michael Collins. - Dt. Erstveröff., 1. Aufl. - München : Btb, 2009. - 414 S. ; 19 cm. - (Btb ; 73853)
Einheitssacht.: ¬The¬ resurrectionists
ISBN 978-3-442-73853-3 kt. : EUR 9.00
Zugangsnummer: 65909016922
COLL - sch. Lit.Erw