Rezension
Was F. Forsyth 1972 in seinem "Akte Odessa" (BA 301,16) zu einem atemberaubenden Politthriller verdichtet hat, die organisierte Flucht tausender Nazis und Faschisten nach Lateinamerika und vor allem Argentinien, stellt hier der argentinische Historiker und Journalist nach jahrelangen hindernisreichen Recherchen in einer kaum weniger aufwühlenden Reportage auf eine solide Faktenbasis. Forsyths Konstrukt einer straff geführten Fluchthilfeorganisation ehemaliger SS-Angehöriger modifizierend, belegt Goñi ein feinmaschiges, äußerst wirksames Netzwerk von Nicht-Nazi-Organisationen, das in Europa bis in Institutionen des Vatikans, der Schweiz und alliierter Geheimdienste reichte und in Argentinien hochoffizielle Unterstützung bis zum Präsidenten Perón fand. Goñis gut belegte, fesselnd geschriebene Reportage, die auch viele Einzelfälle wie den des KZ-Arztes Mengele dokumentiert, wurde von zahlreichen großen deutschen Verlagen abgelehnt, stieß aber in den Medien, u.a. im "Stern", auf starke Beachtung. Literatur- und Schlüsselpersonenverzeichnis, Personenregister. (2)
Personen: Goñi, Uki
GESCH 439 G
Goñi, Uki:
Odessa : die wahre Geschichte ; Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher / Uki Goñi. - 2. Aufl. - Berlin : Assoziation A, 2007. - 400 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ real Odessa
ISBN 978-3-935936-40-8 kt. : EUR 22.00
GESCH 439 G - Sachlit. Erw