Rezension
Rico ist "tiefbegabt", das Denken dauert bei ihm etwas länger, er mag keine Zahlen und verirrt sich leicht. Seine warmherzig geschilderte, alleinerziehende Mutter arbeitet viel (sie betreut einen Animierclub), so erkundet er sein Mietshaus. Als Sonderprojekt soll er für die Förderschule Tagebuch schreiben, seine Rolle als Held in einem realen Krimi war aber nicht geplant. Ein Kinder-Kidnapper, der in Berlin sein Unwesen treibt und immer 2.000 EUR Lösegeld fordert, schnappt sich Ricos neuen Freund, den 7-jährigen, superschlauen Oskar. Rico entdeckt eine Spur, betritt mutig fremde Stadtteile und findet den eingesperrten Freund ausgerechnet in nächster Nähe. Der renommierte Autor A. Steinhöfel (zuletzt Sonderedition vgl. BA 12/06) beschreibt eine Welt, die durchaus nicht rosig ist: Kinder sind auf sich allein gestellt, es gibt Alkoholiker, Armut und Bosheit. Sein Held Rico erzählt dabei originell und liebenswert, urkomisch die Worterklärungen, die der tiefbegabte aber lebenskluge Junge für alle Fremdwörter bietet. Eine tolle, spannende Geschichte mit cartoonistischen, witzigen Illustrationen. Für alle!
Personen: Steinhöfel, Andreas
STEI
Steinhöfel, Andreas:
Rico, Oskar und die Tieferschatten / Andreas Steinhöfel. Mit Bildern von Peter Schössow. - Hamburg : Carlsen, 2008. - 220 S. : zahlr. Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-551-55551-9 fest geb. : EUR 12.90
STEI - SLK0 - SLK3