Rezension
Es ist Herbst und Tommy ist aus dem Sommercamp zurück in der Tristesse seiner Sozialsiedlung. Als sich seine alleinerziehende Mutter in die Psychiatrie einweisen lässt, will Tommy weder in ein Kinderheim noch in eine Pflegefamilie. Er überredet seine Freundin Kerstin, mit ihm abzuhauen ... - Viele jüngere Jugendliche werden sich in die Fortsetzung von "Samuraisommer" (BA 6/06, Nominierung Julitpreis 07) sehr gut einfühlen können. Sie hat die genau richtige Mischung aus Abenteuer, Freundschaft, Solidarität und der Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Ohne Pathos und Lamento erzählt Tommy - oder Kenny, wie er sich nennt - von Freiheit und Geborgenheit, von seiner Freundin Kerstin und vom Prickeln im Körper, wenn er sie berührt. Dass sich die Haltung gegenüber ihren Familien verändert und ihre "Reise" dort auch Gutes bewirkt, gehört zu den starken Seiten der differenzierten Handlung. Ihr Mittelpunkt ist Tommy: Klug und einfühlsam - doch er lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Er ist kein Loser, sondern eine Identifikationsfigur - authentisch, cool, stark und berührend. Ein beeindruckender Titel.
Personen: Edwardson, Åke
Standort: SL-KRIMI
Edwardson, Åke:
Rotes Meer : Kriminalroman / Åke Edwardson. - Dt. Erstausg. - Berlin : Ullstein, 2008. - 362 S. ; 22 cm + Nachgekauft u. eingearbeitet
Einheitssacht.: Drakmånad
ISBN 978-3-550-08711-0 fest g.b.
Zugangsnummer: 65908015818
sch. Lit.Erw