Wensierski, Peter
Schläge im Namen des Herrn die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik
Sachlit. Erw


Rezension

Bis in die 70er Jahre genügte häufig ein aus heutiger Sicht nichtiger Anlass wie kokettes Verhalten oder Widerspruch gegenüber Autoritäten, um Jugendliche in ein Erziehungsheim einzuweisen. In vielen dieser kirchlichen wie staatlichen Heime gehörten Schläge, Isolationshaft im "Besinnungszimmer", körperliche und seelische Misshandlungen und harter Arbeitseinsatz (z. b. Torfstechen im Moor) zum Erziehungsprogramm. Erst die "Heimkampagne", die U. Meinhof, A. Baader und G. Ensslin 1969 auslösten, gab Anstoß für Reformen. Viele der Heimkinder wurden schwer traumatisiert. Ihre erschütternden Erlebnisberichte und die erschreckenden Versuche ehemaliger Betreuer - oft Ordensangehörige - die Vorkommnisse zu leugnen, bringen Licht in die bisher verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik. Ein Buch, das auch ein aufschlussreiches Zeitbild deutscher Nachkriegsbefindlichkeit liefert, macht betroffen. Nicht nur aufgrund des Medienechos und als Spiegelbestseller breit empfohlen.

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Personen: Wensierski, Peter

SOP 1645 W

Wensierski, Peter:
Schläge im Namen des Herrn : die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik / Peter Wensierski. - München : Dt. Verl.-Anst. [u.a.], 2006. - 207 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-421-05892-8 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 65906015286
SOP 1645 W - Sachlit. Erw