Rezension
Eher zufällig gerät Udo in die rechtsradikale Szene, wird zum Bewunderer des Anführers. Alsbald übernimmt er "um der guten Sache für Deutschland" willen Zubringeraufträge - mit verheerenden Folgen wie Mord und Überfall. Entsetzt sieht er, was er ahnend nicht wahrhaben wollte. Am roten Faden entlang wird erzählt, das Thema gestrafft, doch letztlich überzeugend und kompromisslos auf den Punkt gebracht: Strukturen, Denkmuster, Taktiken, Skinhead- und feinere Methoden, Skrupellosigkeit auch Aussteigern gegenüber werden in konkreten, dramatischen Beispielen umrissen. Sie werden im Kontakt zu einem Mädchen außerhalb der Szene, in Gesprächen mit dem Großvater und viel zu spät mit den Eltern differenziert und aufgefangen. Im Kern steht die innere und äußere Not des Jungen, der mitläuft, zu spät Zusammenhänge und Mitschuld erkennt, nicht weiß, wie er da herauskommen soll. Bleibt am Ende nur das Abtauchen der ganzen Familie in eine neue Identität unter der Hand des Verfassungsschutzes. ? Harte, kompromisslose Lektüre mit eindeutig konzentrierter Botschaft und vielen Denkanstößen. Auch für Schulbibliotheken.
Serie / Reihe: Mittendrin
Personen: Hassenmüller, Heidi
HASS
Hassenmüller, Heidi:
Schwarz, rot, tot / Heidi Hassenmüller. - Hamburg : Klopp, 2004. - 205 S. ; 21 cm. - (Mittendrin)
ISBN 978-3-7817-0767-2 kt. : EUR 9.90
HASS - Jugendroman