Mankell, Henning
Tea-Bag


Rezension

Das Leben von Jesper Humlin, dem bekannten Lyriker, verläuft nicht, wie er es sich wünscht. Seine langjährige Freundin setzt ihm mit ihrem Kinderwunsch die Pistole auf die Brust, sein Verleger will einen Krimi von ihm und seine alte schrullige Mutter nervt ihn zunehmend. Erst als er die Schwarzafrikanerin Tea-Bag und ihre Freundinnen kennen lernt, kommen Farbe und Komplikationen ins Spiel. Mit diesem Roman (BA 4/03) verlässt Mankell das Krimigenre, ohne sein bislang prägendes Sujet zu verlassen: die Problematik illegaler Einwanderer in Schweden. Gekonnt verknüpft er es sehr (selbst-)ironisch mit dem schwedischen Literaturbetrieb und seinen selbstverliebten Schriftstellern. Erst durch die Konfrontation mit dem realen Elend der Flüchtlinge findet Humlin aus seiner Sinnlosigkeit und Depression heraus. Die Mischung aus skurrilen Personen und ihren tragikomischen Geschichten, die Mankell behutsam und mit Humor beschreibt und der trockenen, schnörkellosen Darstellung einer übersättigten Zivilisation macht den Reiz des neuen Mankell aus. Stefan Wilkening schafft diese Gratwanderung und unterhält vorzüglich.


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Personen: Mankell, Henning Woratz, Peter

Lesung

Mankell, Henning:
Tea-Bag / Henning Mankell. Gelesen von Stefan Wilkening. Regie: Peter Woratz. - Autorisierte Lesefas. - München : ¬Der¬ HörVerl.

Zugangsnummer: 010043052 - Barcode: 2-0000806-6-10043052-3
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