Tine Eisenbeisser
Rezension
Herbst 1989, die DDR steht kurz vor dem Zusammenbruch und auch die 15-jährige Ostberlinerin Tine bleibt, trotz linientreuem Vater, von der Umbruchstimmung nicht unberührt. Als ihre erste große Liebe Nils mit seiner Familie nach Westberlin flieht, wächst in Tine der Widerstand gegen das kommunistische Regime. Tine will mit ihren Mitbürgern demonstrieren und für ein freies Land kämpfen - durch diesen "Kollektivismusverrat" handelt sie sich schnell einen Schulverweis und jede Menge Ärger ein. Doch die Ereignisse überschlagen sich und als am Abend des 9. November endlich die Mauer fällt, ist Tine eine der Ersten, die in den unbekannten Westen strömen ... Dass die Autorin ihre eigene Jugendzeit in der DDR verbrachte, verleiht den detailgetreuen Schilderungen ganz besondere Authentizität - ob es sich um FDJ-Nachmittage, heimliche Westgeldbeschaffung oder monatliche Essenszuteilung handelt; hilfreich sind hierbei die Erklärungen typischer DDR-Begriffe. Unumwunden und direkt erzählt Ira Wedel von den leisen und lauten Hoffnungen und Problemen während der aufregenden Zeit der deutschen Wende. Sehr zu empfehlen.
Personen: Wedel, Ira
WEDE
Wedel, Ira:
Tine Eisenbeisser / Ira Wedel. - Berlin : Jacoby & Stuart, 2009. - 240 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-941087-66-8 fest geb. : EUR 14.95
WEDE - Jugendroman