Rezension
Vor jedem Kapitel wird eine giftige Pflanze aus dem Kräuter-Almanach vorgestellt. Ein Sturm tobt auf dem Chiemsee. Bedrohliche und zugleich idyllische Heimatkulisse lassen Neugier und Aufgeregtheit zugleich aufkommen. Als ein alter Überseekoffer mit 2 Skeletten aus den Tiefen des Sees auftaucht, der anonym von einem Fischer gemeldet wurde, tritt Schwester Althea vom Kloster Frauenchiemsee auf den Plan. Sie kennt die Toten aus ihrer Internatszeit auf der Insel. Auch die pensionierte Richterin war damals Schülerin. Beide Frauen ermitteln, allerdings nicht miteinander. Die Autorin versteht es, präzise mit Sprache umzugehen. Jedes Wort sitzt genau und ist bedeutungsvoll. Sie komponiert sorgfältig und legt gewissenhaft Fährten, erzählt aus verschiedenen Perspektiven und fängt damit Charaktere passgenau und humorvoll ein. Giftige Beeren, eine unkonventionelle Nonne und die herrliche Chiemseelandschaft sind amüsant und mitreißend miteinander verwoben, ein "Lese-Schmankerl", gern empfohlen.
Personen: May, Ina
MAY
May, Ina:
Tod am Chiemsee : Oberbayern-Krimi / Ina May. - Orig.-Ausg. - [Köln] : Emons, 2012. - 223 S. ; 21 cm. - (Emons-Kriminalroman)
ISBN 978-3-89705-985-6 kt. : EUR 9.90
MAY - sch. Lit.Erw