Rezension
Ceija Stojka, Jahrgang 1933, die aus einer Familie reisender Roma kommt, ist Schriftstellerin und Malerin. Als 11-Jährige hat sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester 1945 4 Monate in dem KZ Bergen-Belsen verbracht. Zuvor waren sie in Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück interniert gewesen. Dieses Buch ist ihr 3. (vgl.a. "Reisende auf dieser Welt", BA 3/93), herausgegeben von K. Berger, die 1999 einen Dokumentarfilm über sie gedreht hat. Ceija Stojka erzählt von der Zeit in Bergen-Belsen, die sich in ihre Erinnerung eingebrannt hat. Durch den mündlichen Erzählstil hat der Text etwas Unmittelbares. Ihre Sprache ist kraftvoll und berührend. Sie erzählt mit großer Offenheit und ohne Bitterkeit, anrührend ist der Umgang mit den Bergen von Toten, von denen die Lebenden in dem Lagerbereich umgeben sind. Das Kind Ceija entwickelt fast eine zärtliche Haltung ihnen gegenüber. Das Buch ist eine liebevolle Würdigung der Mutter, die unter unsäglichen Umständen Überlebensstrategien entwickelt hat. Ein wichtiger Zeitzeugenbericht, der die Leiden der Roma thematisiert. Besonders zu empfehlen für Schulbibliotheken.
Personen: Stojka, Ceija
GESCH 430 S
Stojka, Ceija:
Träume ich, dass ich lebe? : befreit aus Bergen-Belsen / Ceija Stojka. - 1. Aufl. - München : Cbt, 2009. - 120 S. ; 19 cm. - (Cbt ; 30394)
ISBN 978-3-570-30394-8 kt. : EUR 5.95
GESCH 430 S - Jugendsachbuch