Rezension
Pip Tyler ist eine junge Frau mit engem Verhältnis zu einer schwierigen Mutter. Sie hat keine Ahnung, wer ihr Vater ist. Als sie einen mysteriösen, charismatischen Whistleblower kennenlernt, erhofft sie sich durch professionellen Internet-Journalismus hilfreiche Informationen bei ihrer Vatersuche. Eine monumental erzählte Geschichte über Herkunft, den Kampf der Geschlechter, Schuld und die Abgründe moderner Kommunikationstechnologien nimmt ihren Anfang. Nach den Essays "Weiter weg" (ID-B 13/13) legt der preisgekrönte Autor einen neuen großen Roman vor. Die psychologische Tiefe seiner Figuren ist einmal mehr beeindruckend, der narrative Sog der Geschichte reißt einen mit. Dabei spielt es auf bemerkenswerte Weise keine Rolle, ob man vom etwas chaotischen Plot gleich von Anfang an gefesselt wird oder nicht (Hörbuch folgt). Für Bibliotheken ab mittlerer Größe und für Bestände, in denen der Autor gern gelesen wird, ist der Roman definitiv Pflicht. Bibliotheken, die Franzen noch nicht im Programm haben, sei sein brillanter Durchbruchsroman "Die Korrekturen" (ID-A 33/02) als Einstieg eher empfohlen.
Personen: Franzen, Jonathan
Standort: SL
FRAN
Franzen, Jonathan:
Unschuld : Roman / Jonathan Franzen. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2015. - 829 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Purity
ISBN 978-3-498-02137-5 fest geb. : EUR 26.95
FRAN - sch. Lit.Erw