Rezension
Andreas Niedrig betreibt Triathlon, weil er eine neue Droge braucht. Er war acht Jahre lang rauschgiftabhängig: Alkohol, Haschisch, Kokain, Heroin. Von seiner Mutter fühlt er sich "emotional erdrückt", der Vater ist nicht in der Lage Zuneigung zu zeigen. Haschisch raucht er zum ersten Mal mit 14 in seiner Clique. Später steigt er auf härtere Drogen um. Er bricht seine Ausbildung zum Elektriker ab und wird Zeitsoldat. Als er seine spätere Frau Sabine kennenlernt, versucht er clean zu leben. Als Tochter Jana geboren wird, hält er der Verantwortung nicht stand; seine "Drogenkarriere" endet in der Haftanstalt und einer anschließenden Therapie. Niedrig ist jetzt seit über neun Jahren clean. Als er zum ersten Mal nach der Entlassung läuft, ist er körperlich in einem miserablen Zustand. Aus Ehrgeiz beginnt er, jeden Tag zu laufen. Eher zufällig tritt er für einen erkrankten Freund beim ersten Triathlon-Wettbewerb an und wird auf Anhieb neunter in einem starken Feld. Seit drei Jahren zählt er zu den weltbesten Triathleten. Der Autor, Jörg Schmitt-Kilian, war zehn Jahre lang Drogenfahnder bei der Polizei, heute kümmert er sich um Kriminalprävention. Er ergänzt diesen eindrucksvollen Lebensbericht im Anhang durch Informationen zu verschiedenen Projekten zur Suchtprävention. Interessant auch im Vergleich mit Lance Armstrongs "Tour des Lebens" (Aktuell-Liste 31/2000).
Serie / Reihe: Was Menschen bewegt
Personen: Schmitt-Kilian, Jörg
ALLG 235 NIE
Schmitt-Kilian, Jörg:
Vom Junkie zum Ironman : die zwei Leben des Andreas Niedrig / Jörg Schmitt-Kilian. - Stuttgart [u.a.] : Kreuz-Verl., 2000. - 167 S. : Ill. ; 21 cm. - (Was Menschen bewegt)
ISBN 978-3-7831-1855-1 kt : DM 26.90 + F
ALLG 235 NIE - Sachlit. Erw